Christian Thiele
Fischereibetrieb „Thomas Koldevitz & Sohn“
Fotografie, Gager, März 2018
Christian Thiele (geboren 1982 auf Rügen) ist Fotograf zwischen Kunst und Dokumentation, zwischen Inszenierung und Rohheit. Seine Fotografie fängt nicht ein, was die vermeintliche, die bloße Realität dem Auge anbietet, sondern das, was „ist“, das was „passiert“, das, was zwischen unter hinter seinen Motiven ist. Atmosphäre, Energie, Liebe, Gefühle – Leben. Ob schwitzende Musiker in den großen Arenen des Landes oder das Treibholz vor den Kreidefelsen im Abendlicht: Jedes „Ding“, jeder Mensch, jeder Moment hat eine Geschichte, vielleicht sogar eine Seele und beides ist es wert, mit größtem Respekt vor dem Motiv gewürdigt zu werden. Der Anspruch des Rüganers an sich und seine Bilder ist klar: „Die Bilder, die ich mache, sind nicht „meine“ Bilder, sondern sie gehören meinen Motiven. Schaut man die Bilder an – egal, ob sie Menschen, Objekte oder Natur zeigen – soll man am besten vergessen, dass es „nur“ einen gewesenen Moment dokumentiert. Ein Bild ist dann gelungen, wenn es den Moment konserviert und der Betrachter fühlt, dass er auch das unmittelbare „Davor“ und das „Danach“ erleben kann. Denn auch wenn es immer um den perfekten Schuss, den perfekten Augenblick geht: Alles steht in einem Kontext und den will ich einfangen.“
Text: Till Erdenberger
Fishery „Thomas Koldevitz & Sohn“
Photography, Gager, March 2018
Christian Thiele (born on Rügen in 1982) is a photographer who works between art and documentation, between mise-en-scène and rawness. His photography does not capture what supposed, mere reality offers the eye. Rather, it captures what “is”, what “happens”, what is between, under, behind his subjects. Atmosphere, energy, love, feelings – life. Whether photographing sweating musicians in Germany’s big arenas or driftwood in front of the chalk cliffs in the evening sun, every “thing”, every person, every moment has a story, perhaps even a soul, and both are worth honouring with the greatest respect for the subject. Christian Thiele has clear aspirations for himself and his pictures: “The pictures I take aren’t ‘my’ pictures. They belong to my subjects. When you look at the pictures – regardless of whether they show people, objects or nature – you should forget that they ‘only’ document a past moment. A picture is successful if it conserves the moment and the observer feels that they can experience what is immediately ‘before’ and ‘after’. Because, even if it is always about the perfect shot, the perfect moment, everything is in a context, and that is what I want to capture.”
Text: Till Erdenberger